Die Antwort auf Fragen, die mit „Bin ich eigentlich die einzige Person …“ anfangen, ist grundsätzlich „Nein“.
Erfahrungsbericht von einer Treffteilnehmenden aus Hamburg
Mein erster Besuch beim Hamburger Treff war im Januar 2024, was auch mein erster Kontakt mit anderen BDSM-Interessierten überhaupt gewesen ist. Dementsprechend war ich etwas aufgeregt, habe mich aber sehr schnell wohlgefühlt und komme seitdem regelmäßig gerne dazu.
In dem Café haben wir einen großen Raum, wo wir ungestört für uns sein können. Getränke und kleine Snacks bekommt man an der Bar. Zum Abendessen bestellen sich manche etwas dorthin oder gehen zum Supermarkt um die Ecke.
Es kommen in der Regel 20 bis 40 Personen in einem bunten Mix zusammen. Von 14 und noch in der Schule bis Mitte 20 und schon mitten im Berufsleben. Menschen mit jahrelanger BDSM-Erfahrung bis hin zu Unerfahrenen für die das Thema noch ganz neu ist. Der Raum ist für alle offen sich urteilsfrei über Ihre Erfahrungen, Wünsche und Vorstellungen auszutauschen. Dabei gehen alle respektvoll miteinander um, wofür besonders auf die Einhaltung der unten genannten Regeln geachtet wird. Das Treffen ist auch ein Safe Space für queere Personen, was ich als not-so-well passing Transfrau gerne bestätige.
Zu Beginn können die Neuen etwas früher kommen, um in Ruhe anzukommen und Fragen vorab zu klären. Mit der Zeit kommen nach und nach alle anderen. Man kann sich einfach irgendwo dazusetzten, wo noch ein Stuhl frei ist. Damit man sich nicht gleich die Namen merken muss, bekommen alle ein Namensschild mit ihren Pronomen. Die Gespräche gehen – wie überall – über alles Mögliche wie Beruf, Uni, Schule, Wetter, Gesellschaft usw. aber eben auf über BDSM. Um den Einstieg in das Thema einfacher zu gestalten, liegen ein paar liebevoll zusammen getüftelte Kartenspiele und Aufklärungsmaterialien bereit. Da wir uns auf mehrere Tische aufteilen, kann man sich auch gerne in Laufe das abends umsetzten und mit neuen Personen ins Gespräch kommen. Es ist auch vollkommen in Ordnung, wenn erstmal etwas ruhiger ist und sich zurückhalten möchte. Die Türen stehen offen und man kann gehen, wann man möchte.
Im Laufe des Abends gibt es noch eine kleine Vorstellungsrunde und eine Diskussionsrunde. Für Letzteres gehen alle, die daran teilnehmen möchten, in einen separaten Raum und besprechen in der Gruppe Fragen, die vorher anonym in einer Box gesammelt wurden.
Um die Erwartungen etwas zu managen: Die Treffs sind nicht zum Suchen von Partner*innen gedacht. Was man findet, sind verschiedene tolle Menschen, von denen einige die eigenen Vorlieben teilen, mit denen man sich austauschen, für Partys und andere Events verabreden und Freundschaften schließen kann.
dieser Bericht wurde von einer Teilnehmerin über den Hamburger Treff verfasst