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Die Antwort auf Fragen, die mit „Bin ich eigentlich die einzige Person …“ anfangen, ist grundsätzlich „Nein“.

Ugols Law

Treff Wien

Über den Wiener Treff

Seit März 2003 treffen sich jeden dritten Samstag im Monat, junge BDSM-interessierte Menschen in einem gemütlichen Kaffeehaus zum SMJG-Treff. Die Anzahl der Besuchenden variiert, mittlerweile haben wir bis zu 20 Personen pro Abend. Manchmal wird sehr viel über BDSM geredet, es kommt aber auch vor, dass andere Themen interessanter sind.

Für konkrete Fragen findet sich jedoch fast immer jemand, der*die entweder eine Antwort weiß oder an kompetente Quellen verweisen kann (daher pflegen wir auch gute Kontakte mit den anderen Gruppen im Raum Wien). Wir wollen eine Anlaufstelle sein für diejenigen, die sich für Informationen über BDSM als einvernehmlich, respektvoll und sicherheitsbewusst ausgelebte Form der Sexualität interessieren. Gewalt sowie entwürdigende Praktiken lehnen wir ab.

Häufig gestellte Fragen

... und Fragen die häufiger gestellt werden sollten.

Gibt es euch denn überhaupt noch?

Mails dieser Art bekommen wir häufig. Ja, es gibt uns noch :). Natürlich könnte dieser Text veraltet sein, deswegen wirf einfach einen Blick auf die Liste der aktuellen Termine, diese wird von Hand bearbeitet und beantwortet die Frage mit Sicherheit.

Wo und wann findet der Treff statt?

Der SMJG Wien Treff findet in der Regel jeden 3. Samstag im Monat statt. Wenn du Interesse hast, hinzukommen, schick uns bitte eine Mail an st-wien-orga@smjg.org oder verwende unser Kontaktformular!

Wie erkenne ich den Treff?

Auf unserem Tisch steht ein Schild mit der Aufschrift „SMJG“.

Was erwartet mich am Treff?

Am Treff wirst du wahrscheinlich auf eine bunt gemischte Gruppe von BDSM-interessierten Leuten treffen. Wir wollen die Gelegenheit bieten, mit Gleichgesinnten über BDSM als einvernehmlich, respektvoll und sicherheitsbewusst ausgelebte Form der Sexualität in lockerem Rahmen zu plaudern.

Was erwartet mich nicht am Treff?

Am Treff finden keinerlei sexuelle Aktivitäten statt, es handelt sich auch um keine Partner*innenbörse. Es wird kein pornographisches Material verteilt. Es hängt kein großes Banner mit der Aufschrift „Perversentreff“ herum. Niemand muss mehr über sich erzählen als sie*er will (keine „Lebensbeichte“), du brauchst nicht deinen echten Namen zu nennen. Niemand wird wegen seiner Neigungen ausgelacht oder schlecht behandelt. Und es sitzt niemand im auffälligen Fetischoutfit herum, der die Blicke der anderen Gäste auf sich zieht. Wer sich in einem normalen Lokal wohlfühlt, sollte sich auch auf unserem Treff wohlfühlen können.

Da sind ja lauter fremde Leute... 

Eine Möglichkeit wäre, pünktlich zu kommen. Da die Leute erfahrungsgemäß erst nach und nach eintrudeln, wirst du eher auf ein kleines Grüppchen treffen. Wenn dir auch dabei mulmig ist, wird, nach Absprache, sicher ein Orga bereit sein, früher zu kommen, so dass du zuerst mit einer Person reden kannst.

Was sind die Voraussetzungen, um auf den Treff zu kommen?

Zwischen 14 und 27 Jahre alt sein. Interesse, in welcher Form auch immer, am Thema BDSM und der Wunsch, sich mit Gleichgesinnten zu unterhalten, aber auch Menschen mit ganz anderen Neigungen zu respektieren. Ein offenes Gesprächsklima von Mensch zu Mensch ist uns allen sehr wichtig. Wir bitten außerdem darum, in straßentauglicher Kleidung zu erscheinen. Jemand in einer Lederhose und einem schwarzen T-Shirt fällt in einem normalen Lokal nicht auf, den Ganzkörperlatexanzug mit Gasmaske lässt du aber bitte zu Hause oder im Auto.

Was sollte ich wissen/können?

Du brauchst keine Erfahrung mit BDSM oder weitläufiges Fachwissen zu haben, wenn du auf unseren Treff kommen willst. Natürlich freuen wir uns auch über jeden, der*die etwas aus seinem*ihrem Erfahrungsschatz beitragen kann. Du wirst dich jedoch leichter tun, zu verstehen, wovon die Rede ist, wenn du ein paar der weiter unten genannten Texte gelesen hast.

Organisierende

Sylvie 'vislay'

Servus!

Ich bin Sylvie und wurde im Frühjahr 1993 geboren. Ich bin gebürtige Niederösterreicherin und seit 2012 lebe ich in Wien und arbeite im Einzelhandel. Meiner Neigung bin ich mir mit etwa 16 bewusst geworden und habe diese in einer langjährigen Beziehung mit meinem damaligem Partner ausgelebt. Da ich ein großer Bücherwurm bin, habe ich einige Bücher zum Thema BDSM gelesen, aber der Kontakt mit Leuten und ein gemütliches Plaudern und Albern ist doch um Welten besser, um sich auszutauschen.

Recht spät bin ich dann auf die SMJG gekommen und habe im Sommer 2015 meinen ersten Treff besucht. Es war ein ziemlich großer Schritt für mich, aber er hat sich auf jedenfalls gelohnt, denn seitdem habe ich viele lustige und nette „Gleichgesinnte“ kennengelernt. Anfang Jänner 2017 bin ich von den Wiener Orgas gefragt worden, ob ich auch als Orga tätig sein möchte. Da ich momentan doch viel Samstags arbeite, freue ich mich dennoch das Team zu unterstützen und viele altbekannte aber auch neue Gesichter zu sehen.

Kontaktieren könnt ihr mich gerne jederzeit über vislay@smjg.org

Liebe Grüße!
vislay

vislay@smjg.org

Anna 'Chrisi'

Hallo,

ich bin Anna (oder Chrisi), eure Orga und ich freue mich, euch auf diesem Weg ein bisschen etwas über mich erzählen zu dürfen.

Ich bin im Frühjahr 2000 im schönen Niederösterreich geboren worden und möchte euch meinen „BDSM-Werdegang“ etwas näher bringen, um euch damit hoffentlich ein wenig Angst vor eurem ersten Treff-Besuch nehmen zu können. Ich persönlich habe meine Neigung schon recht früh entdeckt. Bereits mit ungefähr 15 Jahren war mit bewusst, dass ich irgendwie anders bin. Diese Gefühle habe ich versucht zu unterdrücken, weil ich damals Angst hatte „die Einzige“ zu sein. Mit Ende 17 bin ich das erste Mal zum Treff gegangen. Ein Teil von mir hat gehofft, dass ich dort nur komische Leute finde, mit denen ich mich nicht identifizieren kann, um mit dem Kapitel abschließen zu können. Entgegen aller Erwartungen habe ich am Treff extrem nette und gleichgesinnte Leute gefunden, bei denen ich mich gleich wohlgefühlt habe. Das war für mich ein sehr großer und befreiender Schritt und ich konnte akzeptieren, dass diese kinky-Seite ein Teil von mir ist.
 
Derzeit lebe ich meine Neigung sehr frei und glücklich mit meinem Freund und meinen Spielpartnern aus und bereue es keinen einzigen Tag, diesen Weg gegangen zu sein. Aus diesem Grund habe ich mich auch 2019 als Orga gemeldet, um euch den Treff weiterhin zu ermöglichen.
 
Ihr könnt mich gerne jederzeit unter chrisi@smjg.org kontaktieren.
 
Ganz liebe Grüße,
Chrisi

chrisi@smjg.org

Allgemeine Regeln

Auf unseren Treffs möchten wir allen Teilnehmenden eine angenehme Atmosphäre und eine sichere Umgebung bieten, in der sie Fragen stellen und sich miteinander austauschen können. Deshalb haben wir uns auf einige Regeln geeinigt. Lies sie dir bitte durch, bevor du einen unserer Treffs besuchst. Hier geht es zur PDF-Version.

  1. Das Alter der Teilnehmenden darf nicht über 27 Jahren liegen. Dies hat den Hintergrund, dass die SMJG Jugendarbeit macht. Jugendarbeit ist durch das achte Sozialgesetzbuch in Deutschland auf Personen unter 27 Jahren begrenzt. Allerdings dürfen in „Angebote der Jugendarbeit [...] auch Personen, die das 27. Lebensjahr vollendet haben, in angemessenem Umfang [einbezogen werden].“ (vgl. SGB VIII §11,4). Die SMJG kam zu dem Schluss, dass dies für die Treffs bedeutet, dass Personen im 28. Lebensjahr noch geduldet werden, ältere Personen aber definitiv nicht erwünscht sind.
    Es existiert jedoch eine Ausnahmeregelung für Paare, bei denen ein Teil der Beziehung noch unterhalb der Altersgrenze liegt. Die ältere Person ist solange willkommen, wie beide anwesend sind und andere Teilnehmende nicht stören.
  2. Kein Baggern auf Treffs, denn die SMJG versteht sich als Informationsplattform. Es soll ein Klima gewahrt werden, welches einen Austausch ohne Reduktion auf Geschlecht, Neigungen oder Vorlieben möglich macht. Die SMJG versteht sich daher ausdrücklich nicht als Partnervermittlung. Insbesondere ist es wichtig, dass sich niemand auf Treffs wie „Freiwild“ fühlt.
    Klar ist weiterhin, dass auf Treffs in verschiedener Art und Weise sozial interagiert wird. Es sollte sich allerdings keine der anwesenden Personen auf irgendeine Weise bedrängt, verunsichert oder gestört fühlen.
  3. Spielen in jeglicher Form ist auf den Treffs nicht gestattet. Uns ist klar, dass die Definition von „Spielen“ nicht eindeutig gegeben werden kann, da jede Person sie anders auslegt. Auch wenn es für manche Teilnehmende entweder Lebensart oder -einstellung ist, widerspricht es der Vorstellung eines Klimas des Austausches ohne Reduktion auf Geschlecht, Neigungen oder Vorlieben.
    Offensichtliche Beispiele nicht erwünschten Verhaltens in dieser Kategorie sind unter anderem Schläge, Demütigungen, Fesselungen, Befehle und Unterwerfungsgesten, sowie exzessive (familiäre) körperliche Intimität.
  4. Sexuelle Interaktion und sexuelle Intimität sind, ebenso wie Spielen, untersagt. Hierunter fallen unter Anderem neben „Fummeleien“, der Austausch von Intimitäten und auch schon exzessive Zungenküsse.
    Solch ein Verhalten führt dazu, dass auf dem Treff nicht mehr das ungezwungene Klima, in dem sich jede teilnehmende Person ohne Reduktion auf Geschlecht, Neigungen oder Vorlieben austauschen kann, vorherrscht.
  5. Fetischkleidung ist aus eben diesen Gründen am Treff nicht gestattet und die Teilnehmenden sollen sich den Gegebenheiten der Location angemessen kleiden. Art und Stil der Bekleidung sollten weder andere Gäste und Interessierte „verschrecken“, noch negatives Feedback durch das Personal oder die Geschäftsleitung verursachen.
    Als Beispiele unerwünschter Kleidungsstile lassen sich zum Beispiel Latex, Lack, Leder oder sexuell freizügige Bekleidung anführen. Diese reduzieren die Träger auf den entsprechenden Fetisch und behindern somit ein Klima, in dem sich alle Teilnehmenden ohne Reduktion auf Geschlecht, Neigungen oder Vorlieben austauschen können.
  6. Fotografierverbot gilt auf den Treffs uneingeschränkt. Dies beinhaltet auch Ton- und Videoaufzeichnungen. Diese Regelung leitet sich einerseits aus dem Recht am eigenen Bild ab und andererseits daher, dass niemand unfreiwillig geoutet werden soll, falls das Bild zum Beispiel in einem sozialen Netzwerk landet.
  7. Radikale Parolen und menschenverachtende Aussagen lehnt die SMJG in jeder Ausprägung ab. Die SMJG selbst sieht sich als politisch und konfessionell neutral und unabhängig an.
  8. Das Jugendschutzgesetz sowie alle anderen gesetzlichen Vorschriften sind einzuhalten.
  9. Die Auslegung obliegt den Orgas. Im Zweifelsfall kann beim Vorstand der SMJG Beschwerde eingelegt werden.